Phlebologie.
Behandlung von Venen und Lymphgefäßen des Kreislaufsystems.
Behandlung der Venen und Lymphgefäße
Die Phlebologie beschäftigt sich mit den Venen und Lymphgefäßen des Kreislaufsystems. Die zum Teil sichtbaren „blauen“ Adern (Venen) transportieren das sauerstoffarme Blut aus den Organen und Muskeln zurück zu Herz und Lunge. Dort wird das Blut wieder mit Sauerstoff angereichert und gelangt über die Arterien zurück in den Körperkreislauf. Der Druck in den Venen ist geringer als der in den Arterien (siehe auch Angiologie). Die nahe den Venen verlaufenden Lymphgefäße übernehmen dagegen den Transport einer wässrig hellgelben Flüssigkeit, die sowohl Nährstoffe als auch Abfallstoffe enthält.
Durchblutungsstörungen der Beine und Arme machen sich besonders in Situationen bemerkbar, die für den Körper Arbeit und Anstrengung bedeuten. Alle Erkrankungen im Bereich der Phlebologie sind im Regelfall die Folge einer Bindegewebsschwäche und eines Venenstaus, vor allem in den unteren Extremitäten, den Beinen.
Ein gestörter Bluttransport bei stark ausgesackten Venen, den Krampfadern, führt bei den Betroffenen zu den so genannten „schweren Beinen“. Durch den überhöhten Druck in den gestauten Venen kann es neben den Krampfadern zu Besenreisern, Venenentzündungen, Thrombosen und sogar „offenen Beinen“ kommen. Störungen im Lymphtransport führen z.B. zu chronischen Schwellungen der Beine und Arme
Das wichtigste in Kürze
Eine Venenschwäche zeigt sich z.B. nach langem Stehen oder Sitzen in Form einer Schwellung der Beine. Oft sind dann auch bereits Besenreiser als kleine fächerförmige Vernetzungen der größeren Venen zu erkennen. Besenreiser liegen direkt in der Oberhaut, verursachen nur selten Beschwerden und stellen meist eher ein kosmetisches Problem für die Patienten dar. Sie können allerdings auch bereits ein Hinweis auf eine Krampfadererkrankung sein. Knotige Verdickungen der Venen in Form von sichtbaren Krampfadern stellen bereits eine fortgeschrittene Form der Venenschwäche dar. Unbehandelt kann die Venenschwäche zu Entzündungen bis hin zu einer lebensgefährlichen Thrombose führen.
Lymphödem
Eine chronische Schwellung von Beinen oder Armen kann jedoch ebenfalls in einer Abflussstörung der Lymphbahnen ihre Ursache haben. Sie entsteht an den Armen (z.B nach einer Brustkrebsoperation), kann sich aber auch in den Beinen aufgrund eines chronischen Übergewichts des Körpers bilden. Auch Bewegungseinschränkungen, wie z.B. nach einer Hüftprothesenoperation, können zu einem Lymphödem des Beines führen.
Krampfadern (Varizen)
Krampfadern sind ein weit verbreitetes Leiden, von dem Frauen dreimal häufiger als Männer betroffen sind. Eine Krampfader ist eine erweiterte und in ihrem Blutfluss gestörte Vene. Die häufigste Ursache für dieses Krankheitsbild ist eine ererbte Bindegewebsschwäche. Eine geschwächte Venenwand und undichte Venenklappen („Rückschlagventile“) führen dann zu einem gestörten Rückfluss des Blutes in die oberflächlichen und tiefen Beinvenen.
„Offenes Bein“ (Ulcus cruris)
Ist der Rücktransport des Blutes in den Venen dauerhaft gestört, spricht man von einer chronisch venösen Insuffizienz. Sie beruht auf einem erhöhten Druck im Bereich der Venen der unteren Beinabschnitte. Das gestaute Blut führt dort zu sichtbaren Hautveränderungen bis hin zur Bildung einer offenen Stelle, eines Geschwürs (ulcus cruris, offenes Bein). Die Erkrankung wird durch verschiedene Risikofaktoren und Grunderkrankungen beeinflusst und kann sehr schmerzhaft sein.
Thrombose
Eine Thrombose entsteht, wenn Blut in einer Vene gerinnt und diese teilweise oder vollständig verstopft. Nach einer Infusion z.B. kann es zu einer Thrombose in einer oberflächlichen Armvene kommen (Venenentzündung = Thrombophlebitis). Eine lange Flugreise dagegen führt mitunter zu einer Verstopfung einer tiefen Beinvene (tiefe Venenthrombose). Ursache kann hier eine Verletzung der Gefäßinnenwand sein, meistens aber eine Verlangsamung des Blutflusses in den Venen. Eine längere Bettlägerigkeit oder hormonelle Veränderungen, wie bei einer Schwangerschaft, können ebenfalls Ursachen einer Thrombose sein.
Beine oder Arme schwellen meistens deutlich an und sind mitunter schmerzhaft. In seltenen Fällen kann das Gerinnsel einer tiefen Beinvenenthrombose zu einer Lungenembolie führen. Daher ist eine sofortige Behandlung von Thrombosen besonders wichtig.
Gesundes Leben. Gesunde Gefäße.
Die individuelle Diagnose Ihrer Beschwerden entscheidet über die richtige Behandlung. Je früher die Symptome erkannt werden, umso mehr helfen die modernen Methoden der Phlebologie, erste Krankheitszeichen richtig zu bewerten und gesundheitlich schwerwiegende Folgeschäden abzuwehren.
Die Ultraschalluntersuchung der Venen macht mögliche Erweiterungen und Engstellen der Gefäße sichtbar. Ein Lympödem kann durch eine vermehrte Flüssigkeitseinlagerung deutlich werden. Beim „offenen Bein“ werden zusätzliche Hautbegutachtungen und Wundversorgungen vorgenommen. Die Behandlungsmethoden können einfache Verbände zur Kompressionstherapie sein; sie können aber auch eine medikamentöse Blutverdünnung erforderlich machen. Operative Eingriffe, wie die Entfernung des „Thrombus“ bei einer Thrombose, bleiben die Ausnahme.In der Regel ist eine ambulante Behandlung der Thrombose möglich.
Kleinere erweiterte Venen wie z.B. Besenreiser werden auf Wunsch verödet, d.h. mit einer sehr feinen Nadel behandelt. Je nach Krankheitsstadium müssen große Krampfadern mit einem Katheterverfahren dauerhaft verschlossen oder operativ entfernt werden („Stripping“). Oft kann auch nur durch diese Behandlung ein „offenes Bein“ endgültig abheilen.
Wir stehen Ihnen jederzeit mit ausführlichen und verständlichen Informationen zur Seite und begleiten Sie mit einem guten Wundmanagement. Unsere Fachärzte begleiten den Heilungsprozess bis in die Phase der Rehabilitation.
Chronisch venöse Insuffizienz / CVI
kurz CVI; Venen transportieren das Blut nicht mehr geregelt zurück, das Blut wird in den kleinsten Blutgefäßen gestaut
D-Dimeren Test
Blut-Schnelltest zur Diagnose von Thrombosen
Doppel und Duplex Sonografie
Ultraschallfarbuntersuchung der Durchlässigkeit der Gefäße
Faktor V Mutation
Gerinnungsstörung, führt zu vermehrter Blutgerinnung, Venenentzündungen, Thrombsen, o.ä., seit Beginn des Jahrtausends bekannt, damals an der Uni NL erstmals beschrieben. Genetisch bedingt, wird also auch vererbt, zwei verschiedene Schweregrade: heterocygot (halb-betroffen) , homocygot (deutlich gefährlicher, beide Anteile des Gens von Vater und Mutter sind defekt), familiäre Überprüfung sinnvoll, oft auch langfristige Gerinnungshemmung nötig
Gerinnungsstörungen
Vermehrte Neigung zur Blutgerinnung (führt zu vermehrten Venenentzündungen, Thrombsen, o.ä.) oder vermehrte Neigung zur Blutung
Gefäßverkalkung
auch Arteriosklerose; mit den Folgen Schlaganfall, Herzinfarkt und Hirninfarkt (Halsschlagader)
Krampfadern (Varicosis)
auch Varikosis; als erweiterte und in ihrer Funktion gestörte Venen
Krampfadern ziehen (Stripping)
Krampfadern werden über Sonden herausgezogen (Stripping) und über kleine chirurgische Einschnitte (Inzisionen) entfernt
Licht Reflex Rheografie
Untersuchung und Funktionsbeurteilung des Venensystems mit Infrarotlicht
Lungenembolie
Blutgerinnsel löst sich von der Gefäßwand, gelangt mit dem Blutstrom in die Lunge und verstopft dort große Schlagadern
Ödeme
Wassereinlagerungen im Gewebe
Offenes Bein (Ulcus Cruris)
auch Ulcus cruris; Bildung eines Geschwürs als Folge einer chronischen venösen Insuffizienz (Durchblutungsstörung)
Radiofrequenztherapie
über eine Punktion wird eine Radiofrequenzsonde (RFITT) in die Vene eingebracht; Vene zieht sich durch entstehende Hitze an der Sondenspitze zusammen und wird verschlossen
Sklerotherapie
Veröden von Krampfadern und Besenreisern durch Einspritzung eines Mittels
Thrombose
Blut gerinnt ganz oder teilweise in einer Vene und verstopft diese
Venenentzündung (Thrombophlebitis)
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