Interventionelle Angiologie.
Gezielte Eingriffe bei Durchblutungsstörungen.
Gezielte Eingriffe bei Durchblutungsstörungen.
Bei der interventionellen Angiologie handelt es sich um gezielte Eingriffe in die von Durchblutungsstörungen betroffenen Gefäße. Die Gefäße werden zuvor – ähnlich einem Röntgenverfahren – untersucht.
Eine Durchblutungsstörung entwickelt sich im Regelfall so langsam, dass Symptome meist erst im Spätstadium bei hochgradigen Verengungen der Arterien auftreten. Häufig sind die Gefäße dann bereits um mehr als die Hälfte verengt oder sogar verschlossen.
Die interventionelle Angiologie gilt als modernes Behandlungsverfahren, das mit kathetertechnischen Mitteln (Ballonkatheter, Stent) eine Behandlung bestimmter Krankheitsbilder ermöglicht, die früher nur mit einem umfangreichen operativen Eingriff versorgt werden konnten.
Ansprechpartner: Dr. med. Michael Offermann
Das wichtigste in Kürze.
Symptome sind z.B. Beinschmerzen bei längerem Gehen oder Armschmerzen bei einer dauerhaften Belastung des Armes. Veränderungen im Bereich der Nierenarterien können zu Bluthochdruck oder einer Ausscheidungsschwäche der Nieren führen.
Neben diesen sich langsam entwickelnden Veränderungen gibt es Krankheitsbilder, bei denen die Symptome schlagartig auftreten: Akute Verschlüsse der Gefäße durch Gerinnsel gehören dazu, so dass eine entsprechende Behandlung sofort eingeleitet werden muss.
Die interventionelle Angiologie ist in der Lage, Gefäßverschlüsse, Verengungen und Erweiterungen (Aneurysmen) in allen Gefäßregionen zu behandeln. Hier sind Verengungen der Beinarterien, der Halsschlagadern (Carotis) oder auch der Bauchschlagader (Aorta) als typische Beispiele zu nennen. Je nach Krankheitsbild kommt auch ein chirurgischer Eingriff in Frage.
Gesundes Leben. Gesunde Gefäße.
Für eine sichere Diagnose werden bildgebende Verfahren, wie die Doppler- und Duplexsonographie, durch nichtbildgebende Funktionsprüfungen arterieller und venöser Gefäße ergänzt. Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann auch die CO2-Angiographie als diagnostisches Verfahren eingesetzt werden.
In unserem Gefäßzentrum wird das gesamte Spektrum der nichtoperativen Gefäßmedizin abgedeckt. Durch kathetergestützte Verfahren – in der Wirkungsweise ähnlich einem Herzkatheter – können insbesondere die Nierengefäße, die hals- und hirnversorgenden Arterien sowie die Becken- und Beingefäße sehr genau dargestellt werden. So ist es möglich, frühzeitig arteriosklerotische Gefäßverengungen (Ablagerungen in Form von Verkalkungen) zu erkennen.
Die minimal-invasive Kathetertherapie gilt als bevorzugte Behandlungsmethode bei arteriellen und bestimmten venösen Gefäßerkrankungen. Ein Ballonkatheter bzw. Stent wird unter örtlicher Betäubung in das zu behandelnde Gefäß eingebracht und Gefäßengstellen bzw. -verschlüsse werden aufgeweitet und stabilisiert.
Durch eine enge interdisziplinäre Kooperation der Fachärzte können auch komplexe Krankheitsbilder arteriosklerotischer Veränderungen umfassend versorgt werden.
Aneurysma
Erweiterung einer Schlagader (Arterie), meist die Bauchschlagader (auch Bauchaortenaneurysma, kurz BAA)
Angiodysplasie
angeborener Defekt der Venenklappen
Angiographie
bildgebende Darstellung der Gefäße mit Kontrastmittel
Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
Auch Gefäßverkalkung; mit den Folgen Schlaganfall, Herzinfarkt und Hirninfarkt (Halsschlagader)
BAA
Abkürzung für Bauchaortenaneurysma als Erweiterung der Bauchschlagader
Ballondilatation
Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen mittels Ballonkatheter
pVAK
periphere arterielle Verschlusskrankheit, auch Schaufensterkrankheit; lange andauernde und ausgeprägte Durchblutungsstörungen mit krampfähnlichen Schmerzen
Stenose
Verengungsstellen aufgrund von Fett- oder Kalkablagerungen
Stent
Metall oder Kunststoffgitter, welche per Katheter über eine Arm- oder Leistenarterie vor Ort, d.h. dort, wo eine Engstelle in der Arterie die Durchblutung behindert, mittels Ballonkatheter »aufgeblasen« werden, und dadurch die Arterie erweitern und künstlich offen halten